Fünf ganz besondere Tage in Berlin

Unsere Klasse, die 10g, war vom 11. September bis 16. September 2023 mit drei weiteren Klassen des SMG in Berlin. Gemeinsam mit der Klasse 10f fuhren wir im gleichen Bus acht Stunden nach Berlin. Insgesamt hat die Busfahrt relativ viel Spaß gemacht und wir unterhielten uns die ganze Zeit angeregt. Da wir viele Mitschüler aus der 10f kannten, ergaben sich die verschiedensten Gesprächsthemen und es wurde nicht langweilig. Wir hielten zwei Pausen ab, in denen wir uns vom langen Sitzen erholen konnten. Es gab auch etwas Zeit, um etwas außerhalb des Busses zu essen. Wir hatten großes Glück, dass wir in keinen Stau gerieten, sodass wir relativ schnell vorankamen.

Endlich, nach acht Stunden, sahen wir Berlin vor uns und der Busfahrer fuhr uns direkt zu unserem Hotel ,,aletto Hotel Kudamm ́ ́, in dem alle vier Klassen unterkamen. Das Hotel war sauber, gepflegt und sehr schön eingerichtet. In diesem Hotel verbrachten wir die gesamte Woche. Nach der Zimmereinteilung durften wir erst einmal in Dreiergruppen Berlin erkunden und auch Wochenvorräte einkaufen. Es gab eine große Auswahl an Geschäften und es war gar nicht so einfach zu entscheiden, wo wir Essen gehen oder einkaufen möchten.

Am Abend unternahm unsere Klasse einen Abendspaziergang. Während des Spaziergangs unterhielten wir uns viel und sammelten erste Eindrücke. Unser erstes Ziel war die Siegessäule. Hier schossen wir viele Bilder. Eigentlich hatten wir sie uns ganz anders vorgestellt. So in echt sah sie viel prunkvoller aus als auf den Fotos im Internet. Anschließend ging es weiter in Richtung Reichstag. Der Anblick des Reichstags war gewaltig. Ein großes Bauwerk, welches Ehrfurcht einflößt und durch die majestätische Fassade einen ganz besonderen Eindruck bei uns hinterlassen hat. Als Nächstes sahen wir uns die Multimediashow an, mit der wir in die Geschichte Berlins eingetaucht sind. Am Ende unseres Spaziergangs machten wir einen Abstecher zum Brandenburger Tor, welches in vielen von uns ein Gefühl der Einheit und Freiheit auslöste.

Am Dienstagvormittag hatten wir viel Freizeit und konnten selbst entscheiden, was wir machen wollten. Zum Beispiel auswärts zu frühstücken oder sich Berlin weiter anzuschauen. Schließlich machte sich unsere Klasse auf den Weg zum DDR-Museum, um die Geschichte der DDR etwas kennenzulernen. Wir bekamen einen Einblick in das alltägliche Leben der Bürger und konnten auch sehen, wie die DDR aufgebaut war, vom Schulsystem bis zu der Stasi. Danach machten wir uns auf den Weg zum Teufelsberg, fuhren zunächst mit der Straßenbahn und gingen dann zu Fuß weiter. Es war ein weiter Weg nach oben, aber schlussendlich packten wir es. Oben angekommen wurden wir von einem älteren Herrn in Empfang genommen. Er führte uns herum und erzählte über den Teufelsberg. Er berichtete uns, dass sich im Inneren des Teufelsbergs etwa ein Drittel der zerstörten Gebäude Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg befanden. Zudem bauten die Briten und Amerikaner in den 60er-Jahren eine Radarstation auf, um so den Warschauer Pakt und auch Sonstiges, was mit der UdSSR zu tun hatte, so weit es ging abzuhören. Nachdem er uns die Geschichte des Teufelsbergs erläutert hatte, konnten wir uns die Graffitis in Ruhe ansehen. Zum Schluss der Tour bestiegen wir Etage um Etage der Radarstation, bis wir schließlich oben angelangt waren und eine atemberaubende Sicht auf Berlin bei Tag hatten.

Nach der Tour gab es ein bisschen Freizeit, bis wir am Abend gemeinsam entspannt vietnamesisch essen gingen. Der Tag war für die meisten der Klasse ein großes Highlight und wird unvergesslich bleiben.

Der dritte Tag begann für uns sehr früh. Unser Weg führte uns zum Reichs- und Bundestag, denn wir hatten hier einen Termin mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Manuel Höferlin. Zunächst konnten wir den Reichstag mit der imposanten Architektur betrachten, bis wir schließlich in den Bundestagssaal gehen konnten. Hier erhielten wir eine ausführliche, geschichtlich ausgerichtete Führung über den Bundestag. Anschließend hatten wir ein Gespräch mit Manuel Höferlin. Wir hatten eine Stunde Zeit, unsere wichtigsten Fragen zu stellen und uns mit Herrn Höferlin zu unterhalten. Zum Schluss ging es in die Kuppel des Bundestags, wo wir einen wunderbaren Blick über das Gelände rund um den Bundestag genossen.

Des Weiteren gingen wir nach dem Reichstag zum Brandenburger Tor, um ein gemeinsames Klassenfoto bei Tag zu schießen. Nach der Fotosession besuchten wir das Holocaust-Mahnmal, einem Ort der Erinnerung, der Andacht und des Gedenkens an die bis zu sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocausts.

Am Ende hatten wir Zeit für etwas Freizeit, denn am Abend gingen wir ins Improtheater. Im Improtheater angekommen, hatten wir eine unvergessliche Zeit und haben viel gelacht. Erst wurden uns verschiedene Fragen gestellt und aus den Antworten wurde dann ein lustiges Theaterstück improvisiert. Es ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen, denn es war sehr witzig und alle mussten lachen. Wir werden dies mit Sicherheit nicht vergessen.

Am vorletzten Tag unternahmen wir gemeinsam als Klasse eine Fahrradtour durch Berlin, um historische Sehenswürdigkeiten zu sehen und in die Geschichte und das Leben Berlins einzutauchen. Ein wichtiger Punkt der Tour war der Besuch eines Reststücks der Berliner Mauer. Die Berliner Mauer gilt als ein Symbol für die Teilung Deutschlands und Europas während des Kalten Krieges und für die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in der DDR. Sie wurde am 13. August 1961 erbaut. Es gab von der DDR-Regierung alle möglichen Begründungen, aber eigentlich wollte man der Massenflucht aus der DDR entgegentreten. Aufgrund vorausgegangener Demonstrationen und Proteste der Bevölkerung der DDR fiel die Mauer im Jahre 1989. Im Jahr 1990 erfolgte die Wiedervereinigung Deutschlands. Die Wiedervereinigung war der lange gehegte Wunsch des Deutschen Volkes der BRD und der DDR. Die Berliner Mauer war vielfältig aufgebaut und symbolisiert heute die Überwindung von Trennung und die Hoffnung auf Einheit und Freiheit. Wir besuchten auch einen Platz, wo während des Nationalsozialismus die Bücherverbrennung stattfand. Dies war eine Maßnahme der Nationalsozialisten, um andere Meinungen zu unterdrücken bzw. zu verbieten. Meinungsfreiheit war nicht erwünscht. Zum Glück leben wir in einen Staat, wo die Meinungsfreiheit ein großes Gut ist.

Am Ende unserer Fahrradtour hatten wir zunächst wieder Freizeit, bis es am Abend zur Schülerdisco Matrix ging. Hier feierten alle vier Klassen gemeinsam. Wir redeten und lachten viel und hatten sehr viel Spaß dabei, gemeinsam die Tanzfläche „abzudancen“. Insgesamt war die Schülerdisco unser Highlight und der gelungene und passende Abschluss der Klassenfahrt.

Am Freitag war der Abreisetag und wir mussten leider schon wieder zurück nach Ingelheim. Die Woche in Berlin hat uns sehr viel Spaß gemacht und es war eine sehr schöne Zeit, die uns für immer in Erinnerung bleiben wird.

Armin Fröde und Nastassja Bader