Die Reflexionstage der Klasse 9d fanden vom 28. bis zum 30. Oktober
statt. Die kurze Reise führte uns nach Ockenheim auf den Jakobsberg.
Gemeinsam mit Frau Heeger, Frau Reisinger und Herrn Streda freuten wir
uns auf 3 gemeinsame Tage. Wir trafen uns am Montagmorgen auf dem Jakobsberg und erkundeten nach der Ankunft zuallererst das Jugendhaus, in dem wir untergebracht waren. Die Umgebung, die Natur und auch die Lage unserer Herberge, umrahmt von den Klostermauern, beeindruckten uns.
Die Gründe für unsere Reise waren unter anderem, uns besser kennenzulernen und unsere Klassengemeinschaft zu stärken und darüber hinaus uns individuell mit uns selbst und unserer Zukunft auseinanderzusetzen. Dabei begleitete
uns die Frage nach unseren möglichen Berufswünschen. Nach den
organisatorischen Dingen, der Hausordnung und den Überlegungen
bezüglich der Zimmeraufteilung, konnten wir uns mit unserer ersten
Aufgabe befassen, einem Erwartungsbaum. Dazu wurden wir in Gruppen
eingeteilt und malten gemeinsam einen Baum. Auf die künstlerischen
Fähigkeiten kam es glücklicherweise nicht an. Vielmehr lag der Fokus auf
den Erwartungen an uns selbst, an die Lehrkräfte und an uns als ganze
Gruppe. So konnten sich alle besser auf die Tage einstellen. Somit waren
allen Beteiligten die Erwartungen und Wünsche bekannt und jeder fühlte
sich wohl. Es stand also drei Tagen voller Spaß nichts im Wege.
Schon beim nächsten gemeinsamen Spiel war Spaß ein wichtiger
Begleiter. Wir hatten die Aufgabe, Unterschriften versteckter Talente zu
sammeln. „Wer trägt bunte Unterwäsche oder wer kann einen
Handstand?“ waren nur zwei von vielen Fragen, die allen zeigten, welche
Talente in unserer Klasse verborgen liegen. Mit viel herzlichem Lachen und
Applaus wurde uns so manches Talent zu den Unterschriften präsentiert.
Pünktlich zum Mittagessen beendeten wir unser lustiges Spiel und waren
äußerst gespannt auf die Kochkünste des ersten Kochteams. Unsere
Unterkunft erforderte nämlich neben den beschriebenen
Herausforderungen eine ganz besondere: Wir mussten uns selbst
verpflegen. Eine Challenge, die größer war als gedacht.
Aber jedes Küchenteam hat sich so viel Mühe gegeben und mit viel Liebe
das Essen für uns alle zubereitet. Unseren Dank an jedes Küchenteam
drückten wir stets mit dem von unserer Lehrerin (Frau Reisinger)
vorgeschlagenen Tischspruch aus: „Lasst uns nun gemeinsam Essen und
den Dank ans Küchenteam nicht vergessen. Piep piep piep. Wir haben uns
alle lieb.“ Nach dem ersten Mittagessen bezogen wir unsere Zimmer und hatten erstmals ein wenig Freizeit.
Ein Spiel, das uns über den ganzen Zeitraum begleitete, war der
„Zungenmörder“. Dieser wurde gewählt und hatte die Aufgabe, alle mit
einem „Zunge-herausstrecken“ zu ermorden. Wichtig dabei war, dass kein
anderer den „Mord“ mitbekommt, sonst war der Mörder entdeckt.
Die erste Reflexionsrunde enthielt folgende drei Fragen:
- Was soll die Person mehr „machen“?
- Was soll die Person weniger „machen“?
- Was soll die Person genauso beibehalten wie bisher?
Diese Fragen gemeinsam zu besprechen, hatte den großartigen Vorteil,
dass man über sich selbst mehr erfahren konnte. Somit bekamen wir einen
Eindruck, was man gut macht und inwiefern man sich vielleicht
verbessern könnte. Zuerst dachten wir, solch eine ehrliche Meinung könnte
zu Konflikt führen, doch jeder von uns war bereit, Kritik anzunehmen, und
konnte gut damit umgehen.
Dann gab es auch schon Abendessen, und alle waren gespannt, wie das 2.
Küchenteam die Aufgabe meistern würde. Es gab Wraps mit allen
möglichen Sachen zum Füllen. Nach dem Abendessen hatten wir Zeit für uns. Die verbrachten wir auf unseren Zimmern oder im Gemeinschaftsraum. Manche spielten Werwolf und manche plauderten einfach gemeinsam.
Der zweite Tag war voller Aktivitäten und lustiger Spiele. Dabei wurde mit
der Übung „Ah- So -Ka“ unserer Konzentrationsfähigkeit extrem auf die
Probe gestellt. Diesen Wortlauten wurden verschiedene Armbewegungen
zugeordnet, die man im Kreis an eine andere Person weitergeben musste.
Die Körperbewegung mit dem Laut richtig weiterzugeben, stellte jeden
einzelnen immer wieder vor eine Herausforderung – das Spiel brachte
Chaos, Verwirrung und trotzdem viel Spaß mit sich.
Eine ganz besondere Aufgabe folgte im Anschluss. Jeder durfte für sich
selbst einen Fluss des Lebens zeichnen. Diese Aufgabe musste jeder für
sich selbst bearbeiten. Die Ergebnisse waren so unterschiedlich wie unsere Klasse selbst.
Spannend hörten wir einander zu, während jeder seinen ganz eigenen
Fluss seines Lebens der Klasse vorstellte. Wir sind dankbar für alle, die ihre
Geschichte mit uns geteilt haben, und es war schön, einen Einblick in das
Leben der anderen zu bekommen. Dabei ging es weniger um die
„Schönheit“ des Flusses, sondern vielmehr um die Schönheit des Lebens,
welche in jedem von uns steckt.
Eine spannende Teamübung für die ganze Klasse war der Bau einer sehr
großen Murmelbahn. Diese sollte vom obersten Stock bis nach unten aus
der Haustür in eine Schüssel verlaufen. Nachdem wir die Aufgabe für
dieses Projekt eingeteilt hatten, machten wir uns an die Arbeit. Nach ein
paar anfänglichen Startschwierigkeiten hatten wir dann aber immer bessere
Ideen. Der Knackpunkt war, dass wir „nur“ eine Stunde Zeit hatten. Das
setzte uns unter starken Druck. Trotzdem gelang es uns, gut zusammen zu
agieren und an der Lösung zu arbeiten. Mit vollster Konzentration und dem
Glauben, es zu schaffen, erfüllten wir die Aufgabe am Ende super – wir
haben uns riesig gefreut!
Neben vielen anderen Übungen und Spielen, die zum Zusammenhalt der
Klasse und zur eigenen Reflexion beitrugen, hatten wir viele weitere
spannende und erkenntnisreiche Momente.
Abgerundet wurden die drei Tage mit einem wunderschönen bunten Abend
im Gemeinschaftsraum. Wir alle hatten bei den vielen Spielen und lustigen
Momenten, wie zum Beispiel Limbo, Menschenmemory und stille Post eine
Menge Spaß und eine tolle Zeit.
Am letzten Tag befassten wir uns noch einmal mit unserem Berufswunsch.
Wir erfuhren in Gruppen, welche Berufe zu wem passen und ob der
jeweilige Berufswunsch gut vorstellbar für die entsprechende Person ist
und ob wir uns selbst so einschätzen würden, diesen Beruf meistern zu
können.
Der letzte „Punkt“ unserer Reise war die große Putzparty. Das
ganzeJugendhaus musste wieder sauber gemacht werden. Wir wollten das
Haus schließlich so hinterlassen, wie wir es vorgefunden hatten. Zu guter
Letzt haben wir uns selbst eine Rückmeldung gegeben, was gut geklappt
hat und was noch verbesserungsbedürftig ist.
Abschließend kann man sagen, dass wir drei wunderschöne Tage gemeinsam
verbracht haben und wir viel Spaß hatten. Zusätzlich haben wir uns untereinander besser kennengelernt und zusammengefunden. So kann
man nochmals auf unsere Erwartungsbäume zurückkommen und sagen,
dass unsere Erwartungen erfüllt wurden. An dieser Stelle auch ein großes
Dankeschön an unsere drei Lehrerkräfte, Frau Heeger, Frau Reisinger und
Herrn Streda, die sich ein super Programm ausgedacht haben und alles
gegeben haben, dass wir drei tolle Tage verbringen durften!
Sophie, Hannes und Nico (9d)