Das Projekt „Originale in der Schule“ mit erfreulichem Abschluss

„Was lange währt, wird endlich gut.“ Ich kann nicht anders, als diesen Artikel mit der abgedroschenen Formel zu beginnen: Aber es hat sechs Jahre gedauert, bis die hier vorgestellten „ungehobenen Schätze“ ihren Platz im SMG fanden.

Im Frühjahr 2014 schrieb das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur einen Wettbewerb für alle weiterführenden rheinland-pfälzischen Schulen aus. Die Schulen sollten Konzepte zur Vermittlung druckgrafischer Techniken entwickeln. Als Preis winkten Originalgrafiken namhafter zeitgenössischer Künstler, die die SPARDA-Bank stiftete.

„Echte Kunstwerke als Vorlagen oder als Anschauungsmaterial im Unterricht – das erleben SuS nur ganz selten. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob man „ein Kunstwerk als Abbildung im Buch, als Dia- oder Beamerprojektion vor sich hat oder ob man es im Original erleben kann.“ (Eifelzeitung, 28.02.2014)

Das Projekt „Originale in die Schule“ war 2012 als Pilotprojekt im Saarland gestartet. Begleitet wurde es dort von Wolfgang Birk, dem Beauftragten für Museumspädagogik im Landesinstitut für Pädagogik und Medien im Saarland, der 2014 auch eine Einführung für das Projekt in Rheinland-Pfalz schrieb. Diesen Text, der auch didaktische Hinweise enthält, finden Sie am SMG in der Vitrine im großen Elternsprechzimmer.

2014 beteiligten sich fast hundert Schulen in RLP am Wettbewerb, 58 davon erhielten je ein Set professionell gerahmter Originalgrafiken.

Am SMG ging die Bewerbung von unserer damaligen Kollegin Frederice Graf aus, die damals den Leistungskurs BK leitete und mit ihren SuS zu der Zeit A2-große Vierfarb-Linoldrucke anfertigte. Das Bewerbungskonzept für alle Stufen verfassten wir gemeinsam – und haben gewonnen!

An Fastnacht 2014 wurden stellvertretend für alle Preisträger drei Schulen zum Pressetermin mit der Ministerin eingeladen – wir waren dabei!

Im Einblick Nr.2 aus 2013/14 finden sich auf den Seiten 46-48 Fotos vom Empfang. Die uns begleitenden LK-Schülerinnen von Frau Graf waren – dem Termin geschuldet – karnevalistisch kostümiert.

Bei Schnittchen und Getränken stellten Frau Ahnen und Herr Lüchtenborg im Namen von Ministerium und Bank das Projekt und seine Intentionen – und uns – der Presse vor. Der Leiter der Siebdruckwerkstatt an der Hochschule der Bildenden Künste Saar erläuterte die technischen und gestalterischen Aspekte von Siebdruck und Radierung anhand der ausgewählten Originale.

Für die SuS – und uns LehrerInnen – ein ganz besonderer Termin, der auch Einblick in Pressearbeit und das Zustandekommen von Kooperationen bot.

Etwas später im Jahr holte ich dann unsern Satz Grafiken in der Bank ab. Die Kollegin, die unsere Bewerbung angestoßen hatte, verließ uns leider wenig später und zog aus familiären Gründen in den Norden Deutschlands.

Das Ministerium bot zusätzlich begleitende Weiterbildungen zu Grafik für Lehrer an. Da ich beide Drucktechniken schon aus dem Studium kannte, überließ ich diese Gelegenheit zur Weiterbildung den jüngeren KollegInnen.

Noch auf Initiative von Frau Graf hin hatte der Fachbereich Kunst eine neue Druckpresse und professionelleres Werkzeug für den Unterricht erworben.

Die Fachschaft plant nun, die Vermittlung grafischer Techniken mit dem Schwerpunkt „Radierung“ auszubauen. Der „Intensiv-Werkstatt-Tag“ für die Oberstufenkurse konnte jetzt leider coronabedingt (noch) nicht stattfinden.

Der Umzug der Elternsprechräume und die damit verbundene Sanierung bot jetzt die gute Gelegenheit, die „grafischen Schätze“ der Schulgemeinde dauerhaft zu präsentieren.

Mein Dank gilt Herrn Dr. Frings und Frau Riehl, die den Personalrat vertrat.

Mit ihnen war der letzte Schritt – was hängt wo, warum und wie hoch – eine angenehme Pflicht. Dank auch an die Hausmeister, die die Bilder noch am gleichen Tag an die Wände brachten. Endlich gut!

Ute Thiel