Lieber Herr Dr. Frings,

Liebe Lehrerinnen und Lehrer,

Liebe Eltern, Verwandte und Bekannte,

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

ich habe leider nicht zu viel vorbereitet. Ich will ja nicht, dass die Rede hier so trocken wird wie die ganzen vor und nach mir.

Nichtsdestotrotz ist das heute unser Tag, heute geht es nur um uns.

Nach all den Jahren, in denen wir unnötig früh aufgestanden sind, gelernt haben, ohne zu verstehen, unsere Hausaufgaben konsequent ignoriert haben und viel zu spät zum Unterricht gekommen sind, sind wir auch am Ende.

Lehnen wir uns endlich zurück und sind für einen kurzen Moment stolz auf unsere Leistung. Ein kleiner Blick in unsere Vergangenheit zeigt, wie schön doch eigentlich die Zeit am SMG war.

Erinnern wir uns an den Tag, an dem wir auf das SMG kamen. Riesige Schule, Verwirrung bei den Räumen und zu viele Menschen.

Erinnern wir uns an den Tag, an dem wir in die Oberstufe kamen. Die Hälfte kannten wir nicht und die richtigen Räume fanden wir irgendwie immer noch nicht. Alles nicht so dramatisch.

Denn die Zeit in der Oberstufe war doch ganz...? Cool? Das Elferschießen, die erste VoFi, das Fachabizelten, die Studienfahrten sei es nach London oder nach Prag, die Grundkursbeerdigung, die Mottowoche, der Abistreich und und und... Das alles werden wir nicht vergessen. 90% der Sachen, die uns die Lehrer hier mit der Brechstange versuchten beizubringen leider schon... Naja, so ist halt das Leben!

Aber keine Sorge, wir haben trotzdem jede Menge gelernt, was uns im Leben weiterhelfen wird. Wie man richtig gendert, auf unnötige Probleme aufmerksam macht und sich zugleich ungerecht behandelt fühlt. Aber mal Spaß bei Seite. Vor allem haben wir gelernt, dass es sich lohnt, hart zu arbeiten, um ein Ziel zu erreichen.

Wenn man hart arbeitet, trägt es irgendwann seine Früchte - unser Abitur ist nur eine Kostprobe. Aber egal, was wir erreichen, sollten wir uns immer an unsere Wurzeln erinnern, an den Ort, der uns geprägt und gebildet hat. Wir sollten bei jedem Erfolg bescheiden und dankbar bleiben.

Nun ist es auch mal Zeit Danke zu sagen.

Ein großes Dankeschön an Herrn Dr. Frings. Er weiß nämlich, wie schwer es ist, gutes Schulpersonal aufzutreiben. Machen Sie weiter so!

Ein großes Dankeschön an Herrn Maxeiner und Dickert für die Organisation in der Oberstufe und vor allem für die langen Nachrichten im SMG Portal, ohne die wir nicht wüssten, was zu tun wäre.

Ein großes Dankeschön an die Kreisverwaltung für die iPads. Schade, dass wir sie doch abgeben mussten. Mit ihnen hatten wir wohl die schönste Zeit am SMG. In der ersten Stunde HayDay und Clash of Clans spielen, danach online shoppen, Flüge buchen und gleichzeitig die Hausaufgaben airdroppen lassen. Es war einfach ein Traum.

Ein großes Dankeschön an all unsere Stammkurslehrer:innen, denen das Herz in die Hose gerutscht ist, als sie unsere Abiturarbeiten gelesen haben.

Ein großes Dankeschön an alle anderen Lehrer:innen am SMG, die uns mit Blut, Schweiß und Tränen versucht haben etwas beizubringen.

Ein großes Dankeschön an das Café Münster Team. Ihr wisst schon wieso.

Jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Eines Tages werden wir an diesen Ort zurückblicken, vielleicht wird der ein oder die andere als Lehrer:in hier her zurückkehren oder sein Kind auf diese Schule schicken.

Franz Kafka sagte “Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.”

Also machen auch wir uns jetzt auf den Weg. Wir nehmen alles mit, was wir in den letzten Jahren gelernt haben. Ich bin sicher, wir werden alle großartigen Dinge erreichen und hoffentlich unsere Träume verwirklichen.

Danke für alles.

Mehmet Hizarci


Anmerkung: Diese Rede wurde am 23.03.2023 auf der Akademischen Feier gehalten.