Ausflug in die St. Remigius Kirche

Am 27.11.2024 ging die katholische Religionsgruppe der 6. Klassenstufe auf einen Ausflug in die St. Remigius Kirche, um das dort aufgefundene, sehr alte Taufbecken zu besichtigen.
Wir waren eine Gruppe von 21 Kindern und Herr Brilmayer. Wir gingen um 11:25 Uhr los. Als wir ankamen, erwarteten uns unsere Tourführer schon:

1. Matylda Gierszewska-Noszczynska

2. Piotr Noszczynski

Beide sind Mitarbeitende bei der Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim.

Als Erstes erzählten sie uns, was wir alles machen würden. Danach haben wir erfahren, wann die St. Remigiuskirche entstanden ist. Tatsächlich steht diese Anlage auf der bis jetzt ältesten Kirche, die in Ingelheim gefunden wurde. Danach haben sie uns Fotos von Artefakten gezeigt.

Als Drittes erzählten sie uns, wann sich hier in Ingelheim Franken angesiedelt haben, und zwar ca. 500 n. Chr., also im Frühmittelalter. Damals regierten die Merowinger hier. Davor lebten hier die Römer. Die Siedlungen waren zu dieser Zeit recht klein, doch in den nächsten 250Jahren wurden sie immer größer. Im Frühmittelalter gab es auch schon einzelne kleine Gräberfelder, heute Friedhöfe, doch mit der Zeit wurden es mehr und sie wurden immer größer.

Die Archäologen zeigten uns Bilder von Rekonstruktionen solcher Siedlungen. Dabei erklärten sie uns, was ein Grubenhaus ist. Ein Grubenhaus ist ein Haus, das in den Boden eingetieft war und eine Überdachung aus Holz hatte.

Danach gingen wir in den Turm von St. Remigius hinein und sie zeigten uns dort die Umrisse des alten Taufbeckens. Die Hälfte dieser runden Struktur ist schon weg, da in früheren Zeiten zwei Sarkophage in den Turm eingebracht wurden.

Das Taufbecken stammt aus der Zeit um 670 n. Chr. und ist damit eines der ältesten in Deutschland. Damals wurden Menschen anders getauft als heute:


1. Es wurden nur Erwachsene getauft.

2. Sie entkleideten sich.

3. Sie gingen in das Becken und wurden gesalbt.

4. Mit Blickrichtung nach Osten wurden sie im knietiefen Wasser getauft.

Jetzt sind in der katholischen Kirche Taufe, Kommunion und Firmung auseinandergezogen. Davor hat man alles auf einmal gemacht. Im Frühmittelalter gab es nicht so viele Taufbecken in Deutschland. Deshalb muss Ingelheim in dieser Zeit ein sehr wichtiger Ort gewesen sein.

Als letztes verabschiedeten die Tourführerin und der Tourführer sich und wir gingen zurück zum SMG. Es war ein sehr interessanter Ausflug.

Konstanty Gierszewski-Noszczynski